Moralischer Disstress
Umgang mit moralischen Belastungen am Arbeitsplatz
Mi, 29. März, 9-13 Uhr
Thomas Rothe
Im Arbeitsalltag begegnen uns zahlreiche ethische Konflikte: z.B. beim Verteilen der Ressourcen Zeit und Kraft, bei kollidierenden Interessen oder Anforderungen, in ethischen Dilemmasituationen oder bei unbeabsichtigtem Fehlverhalten. Oft bleibt dann ein belastender moralischer Rest zurück.
Studien zeigen, dass häufig auftretende, nicht bearbeitete moralische Belastungen zu Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz oder gar mit dem eigenen Beruf führen, bis hin zum Wunsch nach einem Berufswechsel. Neben der Burnoutgefahr ist eine weitere mögliche Folge ein ethischer Coolout, d.h. eine Unberührbarkeit für ethische Problemlagen.
In dieser Fortbildung können Sie sich über die Auslöser und Risikofaktoren informieren und im kollegialen Austausch Strategien zur Stärkung Ihrer moralischen Resilienz erarbeiten.
Federn lassen und dennoch schweben
Erfüllung im Beruf trotz des Bruchstückhaften
Mi, 26. April, 9-13 Uhr
Thekla Röhrs und Thomas Rothe
Mit Menschen zu arbeiten ist erfüllend und sinnstiftend. Zugleich müssen wir immer wieder mit dem nur bruchstückhaften Gelingen unseres Bemühens umgehen: ein Behandlungsziel kann nicht erreicht werden, eine Anstrengung greift ins Leere, ein engagiertes Angebot wird abgelehnt, ein gestecktes Ziel scheitert. In diesem Erleben sind wir womöglich nahe bei den Menschen, für die wir uns engagieren.
Federn zu lassen – das ist auch im sozialen Berufsfeld unvermeidlich. Dennoch zu schweben, das ist – nach Hilde Domin – das Geheimnis des Lebens.
Die Fortbildung soll helfen, dass wir trotz des Bruchstückhaften oder auch des Scheiterns unseres Engagements sinnerfüllt arbeiten können.
Die Geschichte meines Lebens
Schreibend das eigene Leben verstehen
Mi, 10. Mai, 9-13 Uhr
Heike Scherer und Thomas Rothe
Das Erzählen oder Aufschreiben aus dem eigenen Leben ist für viele Menschen wichtig. Es kann helfen, Erlebtes besser zu verstehen und anregen, die Geschichte des eigenen Lebens neu und anders weiterzuschreiben oder sie den Hinterbliebenen zu vermachen.
Nach der "Würdezentrierten Therapie (Dignity Therapy)“ des Palliativmediziners Chochinov kommt dem Erzählen am Lebensende eine existentielle Bedeutung zu. Sein Ansatz wird Ihnen vorgestellt, ebenso das Modell von Schulz von Thun über sinnerfülltes Leben.
In dieser Fortbildung wird es viel Zeit geben, mithilfe von kreativen Schreibübungen die Bedeutung biographischen Schreibens zu erfahren. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir Ideen für eine Übertragung in Ihren Arbeitskontext und ein vertieftes Verständnis für biographisches Erzählen von Menschen in Ihrem Arbeitsfeld.
Mitgefühlserschöpfung
Umgang mit sekundärtraumatisierendem Stress
Mi, 7. Juni, 9-13 Uhr
Monika Wirthle und Thomas Rothe
Die Arbeit mit Menschen in Extrem- und Notfallsituationen kann schmerzhafte Spuren hinterlassen. Gerade durch ihr Einfühlungsvermögen sind Helfende verletzbar bis hin zur indirekten oder sekundären Traumatisierung: Es entstehen ähnliche Symptome wie bei direkt Betroffenen. Aus Selbstschutz kann sich eine Mitgefühlserschöpfung (Compassion Fatigue) einstellen. Dies kann aufgrund eines einzelnen Ereignisses oder aufgrund sich wiederholender Belastungen geschehen.
In der Fortbildung werden die Zusammenhänge erläutert. Sie sind die Grundlage für den Eigenschutz. Wir werden präventive Schutzmöglichkeiten erarbeiten, z.B. das ABC der Selbstfürsorge. Ziel ist es, Selbstschutz und Empathiefähigkeit zu erhalten und in ein Gleichgewicht zu bringen.
Berufliche Trauer
Handlungsmöglichkeiten bei Trauer im Berufsleben
Mi, 6. September, 9-13 Uhr
Heike Scherer und Thomas Rothe
In Ihrem Berufsalltag kommen Sie mit Sterbenden und Verstorbenen in Berührung. Für die Betroffenen hat Ihr Einsatz einen unschätzbaren Wert. Dabei selber Trauer zu empfinden, ist eine natürliche Reaktion auf den Verlust besonderer Beziehungen.
Fehlende Zeit am Arbeitsplatz oder die Befürchtung, berufliche Trauer sei unprofessionell, können die emotionale Verarbeitung verhindern. Doch ein reflektierter Umgang mit den eigenen Emotionen ist gerade Ausdruck von Professionalität.
Die Fortbildung gibt – bezogen auf die Arbeitssituation – Einblicke in Trauerprozesse, fördert einen reflektierten Umgang mit beruflicher Trauer und zielt auf das Finden von Ritualen und Handlungsmöglichkeiten für einen konstruktiven Umgang mit beruflicher Trauer.
Scham und Würde
Schamgrenzen erkennen und schützen
Mi, 27. September, 9-13 Uhr
Kristin Sbresny und Thomas Rothe
Jeder Mensch kennt Momente der Scham und möchte sie vermeiden. Wer Scham verspürt, ist bis in die Tiefe des eigenen Selbstbildes getroffen. Ob sich ein Mensch aus sich heraus schämt oder durch andere beschämt wird: Beschämte Menschen fühlen sich verletzt, klein und ausgeliefert – sie sind in ihrer Würde verletzt.
Welche Situationen der Beschämung kennen wir im Blick auf die uns anvertrauten Menschen? Welche im Blick auf uns selbst als Mitarbeiten:innen in einem sozialen Beruf? Gemeinsam werden wir nach Wegen der Entschämung suchen, um uns selbst und andere von unnötigem Ballast zu befreien und in belastenden Alltagserlebnissen würdevoll mit anderen und uns selbst umgehen zu können.
Hut ab!
Sich und die eigene Arbeit wertschätzen
Mi, 25. Oktober, 9-13 Uhr
Thomas Rothe
In Ihrem Beruf gehen Sie in Beziehung und begegnen anderen Menschen mit Wertschätzung. Ebenso bedeutsam ist die Wertschätzung der eigenen Person und des eigenen Tuns. Sonst droht ein Ausverkauf der eigenen Kräfte, im schlimmsten Fall ein Burnout.
Wo suche und wo finde ich Bestätigung von außen? Welche Wertschätzung finde ich in mir selbst? Was gibt mir Gewissheit, dass es Sinn macht, an diesem Platz zu arbeiten? Wie kann ich Durststrecken durchstehen, ohne am eigenen Wert zu zweifeln?
Die Fortbildung soll Sie bestärken, den eigenen Wert und den Wert der beruflichen Leistung zu schätzen und zu achten.
Selbstfreundschaft
Spielräume gewinnen zur Sorge für sich selbst
Mi, 8. November, 9-13 Uhr
Susanne Lucke und Thomas Rothe
Selbstsorge ist ein wesentlicher Aspekt, um gesund und zufrieden durch das Berufsleben zu gehen. Doch gerade Menschen in sozialen Berufen vergessen oft, für sich selber genauso gut zu sorgen wie für andere Menschen. Wie können wir genauso für uns selber da sein wie für andere? Meist wissen wir bereits, was uns guttäte, doch es fehlt die Umsetzung.
Ausgehend vom Ansatz der Selbstfreundschaft (Wilhelm Schmid) werden einige wichtige Aspekte der Selbstsorge vorgestellt und zusammengetragen. Schwerpunkt der Fortbildung bilden jedoch die Fragen der Umsetzung: Was hindert uns bislang, die Einsichten umzusetzen? Was sind wir bereit zu investieren für eine ausgewogene Sorge um uns selbst? Wie kann Selbstsorge nicht nur ein Gedanke bleiben, sondern zur Tat werden?
Die Fortbildung will einen neuen Blick auf die Freundschaft mit sich selbst eröffnen und helfen, lang Erkanntes zeitnah in die Tat umzusetzen.
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