„Mir fehlen die Worte“
Sich trauernden Angehörigen zuwenden können
Mi, 19. März, 9-13 Uhr
Thomas Rothe
Die Angehörigen von Sterbenden oder Verstorbenen zu begleiten, gehört zu den größten emotionalen Herausforderungen im Berufsalltag von Pflege, Medizin und Betreuung. Die Angst, sich falsch verhalten zu können, macht hilflos. Wenn aus Unsicherheit auf allgemeingültige Trostworte zurückgegriffen wird, ist das wenig hilfreich. Doch was tun oder sagen, wenn plötzlich die Angehörigen zum Abschiednehmen auf Station stehen?
Ausgehend von den Erfahrungen der Seminargruppe werden wir besprechen, was in einer solch sensiblen Situation Trost geben kann. Was ist hilfreich für die Betroffenen und was sollte besser unterlassen werden?
Sie werden hilfreiche Impulse bekommen, um im Rahmen Ihrer spezifischen Profession die Bedürfnisse von trauernden Angehörigen leichter erkennen und auf sie eingehen zu können. Dabei werden auch Aspekte einer gelingenden Selbstsorge thematisiert.
Moralischer Disstress
Umgang mit moralischen Belastungen am Arbeitsplatz
Mi, 30. April, 9-13 Uhr
Thomas Rothe
Im Sozial- und Gesundheitswesen begegnen uns zahlreiche ethische Konflikte: z.B. angesichts der knappen Ressourcen Zeit und Kraft sowie bei kollidierenden Interessen oder Anforderungen. Auch ethische Dilemmasituationen oder unbeabsichtigtes Fehlverhalten hinterlassen einen sog. moralischen Disstress. Oft ist es schwer, den verbleibenden moralischen Druck zu ertragen.
Studien zeigen, dass häufig auftretende, nicht bearbeitete moralische Belastungen zu Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz führen oder gar mit dem eigenen Beruf, bis hin zum Wunsch nach einem Berufswechsel. Neben der Burnoutgefahr ist eine weitere mögliche Gefahr der ethische Coolout, d.h. unberührbar zu werden für ethische Problemlagen.
In dieser Fortbildung können Sie sich über Auslöser und Risikofaktoren informieren und im kollegialen Austausch Strategien zur Stärkung Ihrer moralischen Resilienz erarbeiten.
„Steh auf und stärke dich!“
Erschöpfung verstehen – Kraftquellen erschließen
Do, 22. Mai, 9-13 Uhr
Christine Sprenger und Thomas Rothe
Erschöpfungszustände bis hin zu einer umfassenden Antriebslosigkeit können das Ergebnis einer jahrelangen beruflichen Überforderung sein. Und das ist nicht erst ein Phänomen unserer Zeit. Früher wurde von der „Elia-Müdigkeit“ gesprochen, in Anlehnung an die biblische Person Elia. Er hatte nach größter Anstrengung sämtliche Kräfte verloren und ging in die Wüste, um sich dort aufzugeben. Doch genau dort erlebte Elia auf unerwartete Weise das Aufkeimen neuer Kräfte. Gestärkt konnte er seinen Weg fortsetzen.
Entlang dieser eindrücklichen Geschichte werden wir das Erschöpfungssyndrom verstehen lernen und mit eigenen Erfahrungen abgleichen. Wir werden die Kraftquellen Elias bildhaft als Impulse für uns zu füllen versuchen. Eine eigene religiöse Haltung oder Sprache ist keine Voraussetzung für eine gewinnbringende Teilnahme an der Fortbildung.
Ziel der Fortbildung ist es, ein Erschöpfungssyndrom möglichst frühzeitig zu erkennen und eigene Kraftquellen freizulegen.
Scham und Menschenwürde
Würde stärken – Beschämung vermeiden
Mittwoch, 25. Juni 9-13 Uhr
Thomas Rothe
Scham ist ein Gefühl was jede*r kennt und keine*r mag – und das meist verschwiegen wird. In Ihrem Berufsleben tragen Sie Verantwortung für Menschen, die verletzlich und von daher besonders scham-gefährdet sind. Doch ebenso können auch Sie selbst in Ihrer Arbeit oder im Team Situationen der Beschämung ausgesetzt sein.
Die Fortbildung führt entlang der vier menschlichen Grundbedürfnissen nach Anerkennung, Schutz, Zugehörigkeit und Integrität. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse hilft, durch beschämende Situationen nicht allzu sehr verletzt zu werden. Zugleich sorgen nichterfüllte Grundbedürfnisse dafür, dass sich ein Mensch eher von einem Schamgefühl überrollt fühlt und sich als hilflos erlebt.
Wie können wir im Hinblick auf uns selbst und auf die uns anvertrauten Menschen Situationen der Beschämung vermeiden? Wie können wir mit schambesetzten Situationen so umgehen, dass sie uns und andere nicht klein oder kaputt machen? Was können wir selbst zu einem menschenwürdevollen Umgang beitragen?
Hut ab!
Sich und die eigene Arbeit wertschätzen
Mittwoch, 3. Sept 9-13 Uhr
Thomas Rothe
In Ihrem Beruf leisten Sie Beziehungsarbeit und möchten anderen Menschen mit Wertschätzung begegnen. Grundlage dafür ist die Wertschätzung der eigenen Person und der eigenen Tätigkeit. Ansonsten droht ein Ausverkauf der eigenen Kräfte, im schlimmsten Fall ein Burnout.
Wie können Fürsorge und Selbstsorge in ein gesundes Gleichgewicht kommen? Wo suche und wo finde ich Bestätigung von außen? Welche Selbstwertschätzung finde ich in mir? Was gibt mir das sichere Gefühl, dass es Sinn macht, diesen Platz auszufüllen? Wie kann ich Durststrecken durchstehen, ohne am eigenen Wert zu zweifeln?
Die Fortbildung soll Sie darin bestärken, den eigenen Wert und den Wert Ihrer beruflichen Leistung zu schätzen und zu achten.
Mein Umgang mit Tod und Trauer
Beruflich mit Sterbenden in Berührung sein
Mi, 8. Oktober, 9-13 Uhr
Thomas Rothe
Wer beruflich mit Sterbenden und Verstorbenen in Berührung kommt, wird auch bei sich selbst Gefühle der Trauer erkennen. Mitarbeiter*innen in Pflege, Medizin oder anderen sozialen Berufen kennen die Spuren, die das womöglich häufige Versterben von Patient*innen und Bewohner*innen bei ihnen hinterlassen. Manchmal berührt der berufliche Umgang mit Sterbenden auch eine eigene Trauer um den Verlust eines nahestehenden Menschen.
In dieser Fortbildung können Sie Unterstützung für den Umgang mit Tod und Trauer bekommen. Sie werden das Modell der Trauergezeiten kennenlernen, das von der Trauertherapeutin Ruthmarijke Smeding entwickelt wurde. Es wird Gelegenheit geben, sich mit eigenen Vorstellungen und Bildern von Tod und Sterben zu befassen. Die Fortbildung mündet in einen Austausch über hilfreiche Rituale im Berufsalltag, die die eigene Resilienz stärken können.